14.09. 15-17 Uhr »Von Allen – Für Alle?!«: Was tun, wenn Quartiers- und Gemeinwesenarbeit auf Menschen mit extrem rechter Gesinnung trifft? - Ein Erfahrungsaustausch

 

 

Ein digitales Nachmittagsgespräch mit Friedemann Bringt, Autor des Buches »Umkämpfte
Zivilgesellschaft. Mit Menschenrechtsorientierter Gemeinwesenarbeit gegen Ideologien der
Ungleichwertigkeit«


► 14.09. 15-17 Uhr, Link auf Anfrage


Zivilgesellschaftliche Akteure sind nicht unbedingt progressiv, demokratisch und
gemeinwohlorientiert. Sie können reaktionär, antidemokratisch und aggressiv eigenwohlorientiert
sein. Was tut Quartiers- und Gemeinwesenarbeit, wenn sie auf solche Personen oder
Interessengruppen trifft? Kann sie wirklich „Handlungsfähigkeit und Selbstorganisation im Sinne von
kollektivem Empowerment sowie den Aufbau von Netzwerken und Kooperationsstrukturen“
(Stövesand/Stoik 2013: 21) auch für Personen und Interessengruppen fördern, die extrem rechte
Orientierungen teilen? Ausgehend von den Ergebnissen seiner Untersuchung zweier GWA-Projekte in
Sachsen beschreibt Dr. Friedemann Bringt Gelingensbedingungen für sozialräumliche
Veränderungsprozesse zu mehr demokratischer Alltagskultur und entwickelt Vorschläge für die
konzeptionelle Weiterentwicklung von Gemeinwesenarbeit (GWA) in diesem Kontext.
Gegen das Verschweigen und Verdrängen rassistischer Gewalt, die Infragestellung demokratischer
Grundstandards und die Angst und Vereinzelung der Betroffenen wendet sich die
menschenrechtsorientierte Gemeinwesenarbeit (GWA). Wir diskutieren im Nachmittagsgespräch
Erfahrungen in der Auseinandersetzung mit Ideologien der Ungleichwertigkeit, ob und in welcher
Weise ein Ausschluss menschenfeindlicher und extrem rechter Interessengruppen in GWA-Projekten
möglich ist und wie wir mit An- und Übergriffen umgehen bzw. uns vor ihnen schützen können.

 


Referent
Dr. Friedemann Bringt ist Fachreferent im Bundesverband Mobile Beratung e.V., dem Dachverband
von rund 50 Mobilen Beratungsteams bundesweit, die zum Umgang mit Rechtsextremismus,
Rassismus, Antisemitismus, Verschwörungserzählungen und Rechtspopulismus beraten. Mobile
Beratung berät Demokrat:innen in Vereinen, Verbänden, Sozialer Arbeit, Schule, Politik, Verwaltung,
etc. zum Umgang mit Ideologien der Ungleichwertigkeit und extrem rechten Akteur:innen. Speziell
für die Soziale Arbeit suchen wir nach fall- und kontextbezogenen Lösungen für die Sicherheit der
Sozialprofessionellen, die Stärkung von deren Unterstützungssystemen sowie die selbstreflexive
Befassung mit Chancen und Grenzen in der Arbeit mit extrem rechten Klient:innen.